Der Boilietest

Der Boilietest

Warum einen Boilietest?

Kennt ihr das Problem, dass ihr gerne einen Boilie verwenden wollt jedoch nicht wisst welchen? Klar nun folgt der Gang in den örtlichen Angelladen, oder das Lesen in verschiedenen Foren. Aber auch hier sind die Meinungen zum richtigen Boilie sehr stark geteilt und oftmals sehr subjektiv.

Nachdem es mir immer wieder so ging, fischte ich immer 2 verschiedene Boilies gleichzeitig um so herauszufinden, welcher mehr Bisse bringt. Um hier jedoch ein halbwegs zuverlässiges Ergebnis zu erreichen sind in meinen Augen sehr viele Versuche und somit sehr viel Zeit notwendig.

Klar diese Zeit kann man gerne investieren, aber dann hat man ja immer noch nur 2 verschiedene Boilies getestet. Da dieses Probieren auf „gut Glück“ für mich nicht mehr ausreichend war wusste ich, hier musst du dir etwas überlegen. So entstand der Boilietest.

Wie funktioniert der Boilietest?

Nachdem ich nun wusste, dass ich hier etwas aussagekräftiges benötige, machte ich mir viele Gedanken. Ziel war es für mich, eine Möglichkeit zu finden, die Boilieunterschiede greifbar und in Zahlen miteinander vergleicht.

Grundlegend hierfür war eine gleichbleibende Wasserqualität. Um diese erreichen zu können schaffte ich mir eine Umkehrosmoseanlage an. Für alle die nun denken  „Umkehrosmose was ist denn das?“ hier die Erklärung, sowie ein Link zu Amazon auf dem ihr euch eine solche Anlage näher anschauen könnt.

Umkehrosmoseanlage
Preis: 389,00 €

Erklärung Umkehrosmose

Bei der Umkehrosmose wird Leitungswasser erst durch verschiedene Filter und dann durch eine Membrane gepresst. Die Poren dieser Membrane sind hierbei so fein, dass nur das H²O durchrutschen kann. Ergebnis ist somit ein Wasser, das frei von sämtlichen Verunreinigungen und immer in genau gleicher Qualität ist.

Grundlagen des Boilietests

Die Grundlage meines Boilietests ist dieses Wasser sowie ein Wasserleitwertmessgerät. Ein Wasserleitwertmessgerät misst, wie gut das Wasser Strom leitet. Das Ergebnis wird hierbei in Mikrosiemens angezeigt und gibt an, wieviele Teilchen „fremde Stoffe“ sich pro 1 Million Teilchen Reinwasser im Testwasser befinden.

So, aber was hat das alles nun mit den Boilies zu tun? Hierfür müssen wir etwas weiter ausholen. Da Wasser selbst, also das H²O ist nicht besonders leitfähig. Die Leitfähigkeit entsteht erst durch eine gelöste Ionenkonzentration im Wasser, welche dann vom Messgerät gemessen wird.

Wasserleitwertmessgerät

So und nun zu den Boilies. Legt man diese ins Wasser, so geben sie natürlich Flavour und ähnliche Stoffe ab, welche im Wasser eine Ionenkonzentration erzeugen. Je mehr Stoffe nun der Boilie abgibt, desto höher ist die Ionenkonzentration. Dadurch steigt natürlich auch wieder die Leitfähigkeit.

Als weitere Grundlage für meinen Boilietest verwende ich immer Boilies mit 20mm Durchmesser. Diese verwende ich, da der 20er Boiliedurchmesser wahrscheinlich der gebräuchlichste ist. So lassen sich die Messergebnisse unter den einzelnen Boilies sehr einfach vergleichen. Des Weiteren verwende ich immer 25ml Umkehrosmosewasser, welches ich mit einer Spritze abmesse, sowie das erwähnte Wasserleitwertmessgerät.

Ablauf des Boilietests

Wenn nun der Test aufgebaut ist, habe ich immer ein Messglas mehr wie ich eigentlich benötige. Dieses verwende ich um während des Tests die Leitfähigkeit des Ursprungswassers mit zu dokumentieren. Beim Teststart lege ich nun alle Boilies gleichzeitig in ihr Messglas und starte eine Stoppuhr.

Nach den Zeitabständen 5 Minuten, 15 Minuten und 60 Minuten mache ich je einen Leitwertstest. Diese Zeiten habe ich ausgewählt, da ich diese gerade bei „kurzzeitigeren“ Angelzeiten sehr interessant finde. Ebenso mache ich jedoch auch Messungen nach 3 Stunden, 6 Stunden,12 Stunden, 18 Stunden und letztlich nach 24 Stunden. Durch diese Messungen lässt sich gut erkennen, welche Boilies auch über einen längeren Zeitraum gut wirken.

So nun aber genug zur Theorie, lasst uns die Ergebnisse der einzelnen Test betrachten. Diese findet ihr im Menü unter den entsprechenden Boiliearten.